Kurznews: Landkreis Göppingen - Verhaltensstörungen gehen laut AOK leicht zurück

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Landkreis Göppingen - Verhaltensstörungen gehen laut AOK leicht zurück

18.09.2019 10:03 Uhr

Pressemitteilung Göppingen AOK; Petra Schneppe:

AOK Neckar-Fils hat Zahlen zu ADHS ausgewertet

Wenn Kinder und Jugendliche unaufmerksam und impulsiv sind sowie einen übermäßigen Bewegungsdrang haben, ist das nicht ungewöhnlich. Bei einer ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) nehmen sie allerdings Ausmaße an, die sich deutlich vom Verhalten Gleichaltriger unterscheiden. Eine Auswertung der AOK Neckar-Fils hat ergeben, dass weniger Versicherte im Landkreis Göppingen unter ADHS leiden. Im Zeitraum von 2015 bis 2017 sank die Zahl der betroffenen Versicherten von 629 auf 557.

Eine ausgeprägte ADHS ist für die ganze Familie eine Herausforderung. Eltern müssen viele Konflikte aushalten, denn es gibt oft Probleme in der Schule, Streit mit anderen Kindern, Eltern oder Angehörigen. Auch die Geschwister sind häufig belastet oder fühlen sich vernachlässigt, weil für sie weniger Zeit bleibt. Viele Eltern entwickeln mit der Zeit Strategien, um besser mit der ADHS umzugehen. Hilfreich sind meist klare Regeln und das Entwickeln von Routinen. Der Austausch mit anderen Eltern in Selbsthilfegruppen wird oft als hilfreich empfunden. „Wichtig ist, sich immer wieder klar zu machen, dass das Verhalten des Kindes keine Absicht ist“, sagt AOK-Ärztin und Psychotherapeutin Dr. Sabine Knapstein.

Bei großer Belastung im Alltag kann auch eine Mutter-/Vater-Kind-Kur sinnvoll sein. Ziel dieser Maßnahme für Eltern und Kind ist es, Abstand von den täglichen Problemen zu gewinnen und gemeinsam mit Therapeutinnen und Therapeuten Wege zu finden, sich vor Überforderung zu schützen. „Mit dem Älterwerden verändern sich die Symptome oft. So sind Jugendliche und Erwachsene mit ADHS meist weniger hyperaktiv als in ihren Kinderjahren, verspüren aber häufig eine innere Unruhe oder Rastlosigkeit“, so Knapstein.

„Die Ursachen der ADHS sind nicht abschließend geklärt, vermutlich ist die Störung aber nicht auf eine einzelne Ursache zurückzuführen. Eine wichtige Rolle spielt die genetische Veranlagung. Untersuchungen zeigen auch, dass der Transport des Botenstoffs Dopamin an die Nervenzellen im Gehirn verändert ist – und zwar in den Bereichen, die unter anderem für die Gedächtnis- und Lernfunktion wichtig sind. Es gibt aber noch andere biologische Ursachen, die zur Entstehung einer ADHS beitragen“, so die AOK-Ärztin.

Zusatzinformation:
Eltern von Kindern mit ADHS finden auch online Unterstützung. Der ADHS-Elterntrainer basiert auf einem Therapieprogramm, das sich seit vielen Jahren in der Praxis bewährt. Seine Wirksamkeit wurde in vielen wissenschaftlichen Arbeiten untersucht. Weitere Informationen unter www.adhs.aok.de.


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