Kurznews: Drackenstein - Offizielle Inbetriebnahme des Windpark Drackensteins

Kurznews

Drackenstein - Offizielle Inbetriebnahme des Windpark Drackensteins

18.09.2020 09:16 Uhr

Planet energy und Albwerk nehmen Windpark Drackenstein in Betrieb

Der Ökoenergie-Projektierer Planet energy und das Geislinger Albwerk haben heute den Windpark Drackenstein auf der Schwäbischen Alb öffentlich in Betrieb genommen. Drei der insgesamt fünf Nordex-131-Anlagen mit jeweils 3,3 Megawatt Leistung wird dabei Planet energy betreiben, die beiden anderen das Albwerk, der regionale Stromversorger. Zusammen können die Ökokraftwerke rund 43,5 Millionen Kilowattstunden klimafreundlichen Strom im Jahr erzeugen und damit rechnerisch 14.500 Haushalte versorgen. „Wir setzen mit unserem Windpark fünf Ausrufezeichen in einer Zeit, in der Deutschland seine Klimaschutzziele drastisch zu verfehlen droht“, sagt Alexander Street, Geschäftsführer von Planet energy, einer Tochterfirma der Hamburger Ökoenergiegenossenschaft Greenpeace Energy.

Die fünf Windkraftanlagen auf der Gemarkung Drackenstein, rund 50 Kilometer südöstlich von Stuttgart, sind mit einer Nabenhöhe von 164 Metern und einer Gesamthöhe von fast 230 Metern für Binnenland-Standorte besonders geeignet. „In Drackenstein finden wir gute Windgeschwindigkeiten vor, die durch die eingesetzte Technologie optimal genutzt werden können, um in der Region sauberen Strom zu erzeugen“, sagt Hubert Rinklin, Vorstandsvorsitzender der Albwerk- Genossenschaft bei der Inbetriebnahme. „Der Windpark ist für uns ein weiterer wichtiger Baustein, um die Energiewende vor Ort und in Baden-Württemberg voranzutreiben.“ Dort stockt der Ausbau der Windkraft massiv: 2019 gingen im Ländle nur acht Windkraftanlagen ans Netz, 2020 waren es bislang inklusive des Windparks Drackenstein auch erst acht Anlagen.

Allein durch den regenerativen Strom aus dem neuen Windpark werden im Vergleich zum aktuellen bundesdeutschen Strommix pro Jahr fast 24.000 Tonnen weniger CO2 ausgestoßen. Das freut auch Drackensteins Bürgermeister Roland Lang. Für seine Gemeinde ist der Windpark ein wichtiger Beitrag zu mehr Klimaschutz in seiner Kommune und auf der Schwäbischen Alb: „Die Drackensteiner Bürgerinnen und Bürger stehen hinter dem Windpark. Man ist sich bei uns einig: Wer keinen Strom aus Atomkraft und Kohle will und den Klimawandel aufhalten möchte, muss auch Windkraft- und Solaranlagen positiv gegenüberstehen.“ Eine „Nicht-vor-unserer-Haustür-Mentalität“, sagt Lang, gebe es in seiner Gemeinde nicht. Windräder müssten dort stehen, wo es ausreichend Wind gibt – und das sei in Drackenstein der Fall.

Um den stockenden Ausbau der erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben, insbesondere der Windkraft, drängen das Albwerk und Planet energy auf verbesserte Strukturen und eine Anpassung der Gesetzeslage: „Wir brauchen konkrete, technologiespezifische und verbindliche Ausbaupfade sowie eine Beschleunigung, Vereinfachung und länderübergreifende Angleichung von Planungs- und Genehmigungsverfahren“, betont Hubert Rinklin vom Albwerk.

Aus Sicht von Planet energy hilfreich wäre das von Greenpeace Energy vorgeschlagene „Windkraft- an-Land-Gesetz“, nach dem der Windpark-Bau mit anderen Infrastrukturprojekten im öffentlichen Interesse gleichstellt werden soll und so – bei Beachtung des Naturschutzes – entscheidend beschleunigt würde. „Mit dem jetzigen Tempo kriegen wir die Klimakrise nicht in den Griff“, sagt Alexander Street. „Die Regierung muss jetzt beim Klimaschutz mindestens so entschieden handeln, wie das bei der Corona-Pandemie erforderlich war und ist.“

Sobald es die Pandemielage zulässt, wollen das Albwerk Geislingen und Planet energy die Bürgerinnen und Bürger der anliegenden Gemeinden zu einem Einweihungsfest für den Windpark Drackenstein einladen.

(Quelle: Alb-Elektrizitätswerk Geislingen-Steige eG)


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