Kurznews: Lk Göppingen - Günstige Arbeitsmarktentwicklung vor Winterbeginn

Kurznews

Lk Göppingen - Günstige Arbeitsmarktentwicklung vor Winterbeginn

01.12.2020 10:10 Uhr

Günstige Arbeitsmarktentwicklung vor Winterbeginn

19 892 Frauen und Männer waren im November arbeitslos gemeldet
Arbeitslosenquote sinkt auf 4,4 Prozent
5 663 offene Arbeitsstellen waren gemeldet
10 292 Anzeigen zu Kurzarbeit seit März

Die Arbeitslosigkeit ist im November im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen weiter gesunken: Insgesamt waren im vergangenen Monat 19 892 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Rückgang im Vergleich zu Oktober um 544 Personen oder 2,7 Prozent. Gegenüber November 2019 waren 5 057 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 34,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 4,4 Prozent (November 2019: 3,3 Prozent).

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 10 804 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.
9 088 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

Für die Monate März bis November liegen 10 292 Anzeigen von Betrieben oder Betriebsabteilungen zu Kurzarbeit vor. Davon könnten bis zu 170 736 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen sein.

„Zum ersten Mal seit einem halben Jahr liegt die Zahl der arbeitslosen Menschen im Bezirk wieder unter 20 000. Das verschafft uns eine gute Ausgangsposition, wenn wir jetzt in den Winter gehen. Allerdings steht dem Rückgang der Arbeitslosigkeit eine enorme Inanspruchnahme der Kurzarbeit gegenüber. Würden die Betriebe das Instrument nicht so kräftig nutzen, hätten seit Beginn der Pandemie schon deutlich mehr Menschen ihre Arbeit verloren“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur.
„Dennoch bin ich über den deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit erleichtert. Im Moment ist die Wahrnehmung von uns allen doch sehr von Corona getrübt, das färbt auch die Sicht auf den Arbeitsmarkt ganz allgemein. Aber dort gibt es durchaus unterschiedliche Tendenzen und Unternehmen, denen es wirtschaftlich gut geht und die Personal suchen. Wenn eine aufwändigere oder längere Einarbeitung am neuen Arbeitsplatz notwendig ist, können wir dafür einen Zuschuss bezahlen“, sagt Käppel.

Sie verweist auch auf die Woche der Menschen mit Behinderung, in der die Bundesagentur für Arbeit diesen Personenkreis ganz besonders in den Blick nimmt. „Sie sind wertvolle und meist gut ausgebildete Arbeitskräfte mit hohem Engagement. Aktuell suchen im Bezirk fast tausend Menschen mit einer sichtbaren oder unsichtbaren Behinderung nach einer neuen beruflichen Aufgabe. Wir unterstützen Betriebe, die ihnen die Chance geben, trotz Einschränkung hundert Prozent Leistung zu bringen“.

Die Aktionswoche der Bundesagentur für Arbeit findet anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember in diesem Jahr vom 30. November bis 4. Dezember statt. Sie rückt verstärkt die Chancen, die schwerbehinderte Mitarbeiter für Betriebe bieten, in den Fokus und zeigt entsprechende Fördermöglichkeiten auf.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen
Im Landkreis Esslingen waren im November insgesamt 12 933 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 417 Personen oder 3,1 Prozent weniger als im Oktober, aber 
3 157 (plus 32,3 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 4,2 Prozent (Esslingen: 4,5 Prozent; Kirchheim: 4,0 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 3,8 Prozent und Nürtingen: 4,0 Prozent). 
Im November 2019 lag sie bei 3,2 Prozent.

Landkreis Göppingen
Im Landkreis Göppingen waren im November insgesamt 6 959 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 127 weniger (minus 1,8 Prozent) als im Oktober, aber 1 900 (plus 37,6 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 4,8 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 4,9 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 3,5 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im November waren 261 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 17 Personen oder 6,1 Prozent weniger als vor einem Monat, aber 51 Personen oder 24,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 987 Arbeitslose, 113 oder 5,4 Prozent weniger als im Vormonat, aber 597 Personen oder 42,9 Prozent mehr als im November 2019.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu Oktober um 98 (minus 1,4 Prozent) auf 6 813 Personen gesunken. Das waren 1 628 Personen oder 31,4 Prozent mehr als im November 2019.

5 407 Menschen waren im November seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 112 Personen (plus 2,1 Prozent) mehr als im Vormonat, und 
1 778 (plus 49,0 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen ist um 27 Personen zurückgegangen (minus 2,7 Prozent) und lag bei 962 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 57 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 6,3 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 562 Personen (minus 2,2 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im November bei 25 442 Personen. Das waren 4 205 (plus 19,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im November 5 663 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber Oktober sind das 41 Stellen weniger (minus 0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 3 715 Stellen (minus 39,6 Prozent) weniger. Insgesamt wurden 1 831 Stellen neu gemeldet. Das waren 129 (plus 7,6 Prozent) mehr als im Oktober, aber 519 (minus 22,1 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe

Anzeigen von Kurzarbeit
Die Zahlen zur angezeigten, also geplanten Kurzarbeit liegen der Agentur für Arbeit von März bis November als addierte Werte vor. Insgesamt zeigten in diesen neun Monaten 10 292 Betriebe oder Betriebsabteilungen Kurzarbeit für 170 736 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an.
Im Landkreis Esslingen waren es 6 865 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit 
109 970 Beschäftigten.
Im Landkreis Göppingen waren es 3 427 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit 
60 766 Beschäftigten.

Anzeigen bilden ab, ob und in welchem Umfang Betriebe Kurzarbeit planen. Erst wenn die Löhne abgerechnet sind und der Antrag bei der Bundesagentur für Arbeit gestellt wurde, zeigt sich, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde.

Die Arbeitsagentur stellt fest, dass es im November einen deutlichen Anstieg bei (neuen) Anzeigen gab. Sie weist darauf hin: Unternehmen, die mindestens drei Monate kein Kurzarbeitergeld abgerechnet haben, müssen Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit neu anzeigen, wenn in ihrem Betrieb aufgrund der geltenden Einschränkungen wieder kurzgearbeitet werden muss.

Realisierte Kurzarbeit
Die Zahlen zur sogenannten „realisierten Kurzarbeit“ liegen der Agentur für Arbeit jetzt für den Monat Mai vor. Danach haben im Mai 75 678 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in 5 761 Betrieben oder Betriebsabteilungen kurzgearbeitet.
Im Landkreis Esslingen waren es 3 900 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit 
50 964 Beschäftigten.
Im Landkreis Göppingen waren es 1 861 Betriebe oder Betriebsabteilungen mit 
24 714 Beschäftigten.

 „Im Mai ist die Inanspruchnahme der Kurzarbeit noch einmal gestiegen. Das zeigt, wie sehr das Instrument im Frühjahr, zu Beginn der Corona-Krise, genutzt wurde und dass es den betroffenen Branchen hilft, diese schwierige Zeit zu überbrücken“, sagt Käppel. Sie begrüßt, dass die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes vom Gesetzgeber jetzt verlängert wurde.
Da Unternehmen drei Monate Zeit haben, den Antrag auf Kurzarbeitergeld bei der Arbeitsagentur einzureichen, liegen die Zahlen für die realisierte Kurzarbeit erst mit zeitlichem Versatz vor. Die Zahlen für Juni wird die Agentur für Arbeit am 5. Januar veröffentlichen.

(Quelle: Agentur für Arbeit)


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