Kurznews: Bad Boll - Evangelische Akademie widmet sich dem Thema „Integration“

Kurznews

Bad Boll - Evangelische Akademie widmet sich dem Thema „Integration“

13.09.2019 12:40 Uhr

Pressemitteilung Evangelische Akademie Bad Boll; Miriam Kaufmann:

Wie geht Integration? Was ist gelungen? – Was bleibt zu tun?

„Flüchtlinge finden 2019 keine Willkommenskultur vor, sondern stehen von vornherein unter einem Generalverdacht“, sagt Studienleiter Wolfgang Mayer-Ernst von der Evangelischen Akademie Bad Boll. Sie würden als Bedrohung wahrgenommen, auf die man reagiert, indem man die Grenzsicherung verstärkt und das Asylrecht an vielen Punkten verschärft hat. Und auch die Anstrengungen, fliehende Menschen nicht nach Europa kommen zu lassen, hätten zugenommen.

Dass Integration kein Selbstläufer ist, hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt. „Das sie aber sehr wohl gelingen kann, das zeigen zahlreiche Beispiele“, so Studienleiter Mayer-Ernst. Geflüchtete sind in Ausbildung und Arbeit, engagieren sich in der Zivilgesellschaft, sind angekommen – seit 2015 hat sich einiges positiv entwickelt. Aber Integration ist auch ein Prozess, der von allen Beteiligten und Betroffenen einen langen Atem und Engagement abverlangt. Und Integration stellt nicht nur den Staat und die Geflüchteten, sondern die ganze Gesellschaft vor viele Herausforderungen.

Die Evangelische Akademie Bad Boll widmet dem Thema Integration am 21. und 22. September eine Tagung. Angesichts der Diskussion um Abschiebung von Gefährdern, beschleunigten Asylverfahren und einer schnellen Rückführung soll bewusst ein anderer Aspekt gezeigt werden, nämlich: wie viel gelingende Integration seit 2015 stattgefunden hat und stattfindet – auch aufgrund des großen Engagements der Zivilgesellschaft und des großen Interesses der Wirtschaft an Arbeitskräften. Im Kontext des demographischen Wandels soll außerdem deutlich gemacht werden, dass Deutschland auf Zuwanderung angewiesen ist. „In der Integration sowie im Flüchtlings- und Menschenrechtsschutz gibt es weiterhin viele offene Baustellen und Fragen“, ergänzt Studienleiter Mayer-Ernst.

Die Tagung bietet Rückblicke, Analysen und Ausblicke. Und es geht auch um Aspekte, die die Integration und die Arbeit der vielen Unterstützenden erschweren: die Verschärfungen im Asylverfahren, mangelnde Förderung bei Spracherwerb und Bildung sowie viele weitere Stolpersteine.

Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik geben Hilfestellungen und stellen sich der Diskussion. Eingangsreferent ist Prof. Dr. Hannes Schammann, Migrationswissenschaftler und Mitglied der EKD-Kammer für Migration und Integration. Der ehemalige Oberbürgermeister von Villingen-Schwenningen Dr. Rupert Kubon vertritt die These „Integration kann gelingen“ und teilt seine Erfahrungen und Gedanken aus der Perspektive eines Oberbürgermeisters und Flüchtlingsbegleiters. Die Teilnehmenden können ihre Anliegen einbringen und neue Kontakte mit interessanten Akteuren in der Flüchtlingsbegleitung knüpfen. Sie bekommen das nötige Know-how und neue Anregungen für die eigene Arbeit und das eigene Engagement mit Geflüchteten vermittelt.

Die Tagung in Bad Boll (Akademieweg 11) findet in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Baden, dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg, der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Diakonie Baden, der Initiative Europa fördert sowie der Europäischen Union statt. Mit der Tagung adressiert sich die Evangelische Akademie Bad Boll an Haupt- und Ehrenamtliche in der Begleitung und Beratung Geflüchteter, politisch Interessierte sowie an Interessierte an Migration, Integration und/oder Asylrecht.



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