Kurznews: Landkreis Göppingen - Der Arbeitsmarkt im September

Kurznews

Landkreis Göppingen - Der Arbeitsmarkt im September

30.09.2019 10:15 Uhr

Pressemitteilung Agentur für Arbeit; Kerstin Fickus:

Saisonaler Rückgang der Arbeitslosigkeit schwächer als üblich

15 378 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet
Arbeitslosenquote sinkt auf 3,4 Prozent
10 279 gemeldete offene Arbeitsstellen

„Die Zahlen am Arbeitsmarkt zeichnen den saisonal üblichen Verlauf“. So lautet das Fazit von Thekla Schlör, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur, deren Bezirk die Landkreise Esslingen und Göppingen umfasst. „Im Sommer steigt die Zahl der Arbeitslosen. Im Herbst sinkt sie wieder. Allerdings sehen wir in diesem Jahr einen schwächeren Rückgang als in den Jahren zuvor, und Meldungen von Menschen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, nehmen zu. Der Arbeitsmarkt gerät zunehmend unter Druck. Das sieht man auch anhand der stagnierenden Zahl der Beschäftigten“, sagt sie.

Derzeit zeigt der Arbeitsmarkt zwei Gesichter: Auf der einen Seite verzeichnet die Arbeitsagentur einen Rückgang der Stellenangebote und steigendes Interesse an Beratung zum Kurzarbeitergeld vor allem in der Industrie. Auf der anderen Seite boomen Branchen wie Bau, Handel, Pflege und das Handwerk ungebrochen. Was ist und bleiben wird: Fachkräfte mit Ausbildung sind gefragt. „In Zeiten struktureller Umbrüche und konjunktureller Einschnitte spielt die Qualifikation der Beschäftigten eine entscheidende Rolle. Je besser die Qualifikation, umso besser sind die Chancen auf einen Arbeitsplatz“, so Schlör. Durch das Qualifizierungschancengesetz, das zu Beginn des Jahres in Kraft getreten ist, können mehr Beschäftigte gefördert und unterstützt werden als bisher. Unternehmen, die in die Weiterbildung ihres Personals investieren, können häufiger von der Arbeitsagentur unterstützt werden. Gefördert werden können beispielsweise Zuschüsse zu Lehrgangskosten und zum Arbeitsentgelt. Ansprechpartner sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsagenturen.

Insgesamt waren im vergangenen Monat 15 378 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Rückgang im Vergleich zu August um 540 Personen oder 3,4 Prozent. Gegenüber September 2018 waren 1 075 Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 7,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank auf 3,4 Prozent (September 2018: 3,2 Prozent).

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 7 329 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut.
8 049 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.


Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den beiden Landkreisen

Landkreis Esslingen
Im Landkreis Esslingen waren im September insgesamt 10 137 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 323 Personen oder 3,1 Prozent weniger als im August, aber 650 (plus 6,9 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent (Esslingen: 3,6 Prozent; Kirchheim: 3,4 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 2,6 Prozent und Nürtingen: 3,2 Prozent). 
Im September 2018 lag sie bei 3,1 Prozent.

Landkreis Göppingen
Im Landkreis Göppingen waren im September insgesamt 5 241 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 217 weniger (minus 4,0 Prozent) als im August, aber 425 (plus 8,8 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Der Landkreis Göppingen verzeichnete eine Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent (Geschäftsstelle in Göppingen: 3,7 Prozent; Geschäftsstelle in Geislingen: 3,7 Prozent). Im Vorjahr lag sie bei 3,4 Prozent.



Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den Personengruppen

Im September waren 263 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren 77 Personen oder 22,6 Prozent weniger als vor einem Monat, und 24 Personen oder 8,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 679 Arbeitslose, 207 oder 11,0 Prozent weniger als im Vormonat, aber 161 Personen oder 10,6 Prozent mehr als im September 2018.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu August um 51 (minus 1,0 Prozent) auf 5 219 Personen gesunken. Das waren 267 Personen oder 5,4 Prozent mehr als im September 2018.

3 720 Menschen waren im September seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 32 Personen (minus 0,9 Prozent) weniger als im Vormonat, und 147 (minus 3,8 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen nahm um sieben Personen (minus 0,8 Prozent) ab und lag bei 888 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren fünf schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet (plus 0,6 Prozent).


Unterbeschäftigung (siehe Infoblock)

Die Unterbeschäftigung, die neben der Zahl der Arbeitslosen auch Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist gegenüber dem Vormonat um 368 Personen (minus 1,7 Prozent) gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im September bei 20 916 Personen. Das waren 1 243 (plus 6,3 Prozent) mehr als vor einem Jahr.



Angebot an Arbeitsstellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im September 10 279 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber August ist das ein Rückgang um 60 Stellen (minus 0,6 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1 857 Stellen (minus 15,3 Prozent) weniger. Insgesamt wurden 2 342 Stellen neu gemeldet. Das waren 720 (minus 23,5 Prozent) weniger als im August, und 521 (minus 18,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.


Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung

Zum Stichtag 31.03.2019 (1. Quartal 2019) waren 308 741 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: 1 894 (plus 0,6 Prozent) mehr als im 1. Quartal 2018, aber 0,9 Prozent weniger als im 4. Quartal 2018. „Damit ist der Beschäftigungsaufbau, den wir jetzt zehn Jahre erlebt haben, erst einmal gebremst“, so Schlör.

Hinweis zum Ausbildungsstellenmarkt

Mit dem Monat September endet das sogenannte Berichtsjahr, das von Oktober 2018 bis September 2019 dauert. Hier orientiert sich die Statistik am Schul- und Ausbildungsjahr. Die Daten für September werden Mitte November mit Rückblick auf das gesamte Berichtsjahr veröffentlicht.

Unterbeschäftigung:

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.
Unterbeschäftigung:

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde. Mit dem Konzept der Unterbeschäftigung werden Defizite an regulärer Beschäftigung umfassender erfasst und realwirtschaftlich bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt besser erkannt. Zudem können die direkten Auswirkungen der Arbeitsmarktpolitik auf die Arbeitslosenzahlen nachvollzogen werden.


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