Kurznews: Wäschenbeuren - Zweifel am geplanten Neubaugebiet Heubeund-West – großes Interesse der Bürgerschaft

Kurznews

Wäschenbeuren - Zweifel am geplanten Neubaugebiet Heubeund-West – großes Interesse der Bürgerschaft

25.11.2019 11:04 Uhr

Pressemitteilung Stadt Wäschenbeuren; David Catenazzo:

Zweifel am geplanten Neubaugebiet Heubeund-West – großes Interesse der Bürgerschaft

Im vollbesetzten Ratscafé fand am Mittwoch, den 20.11.2019, eine weitere Veranstaltung in der Reihe „GBW“ (Grüner Bürger*innen Treff Wäschenbeuren) statt.

Das Thema lautete diesmal „Klimaschutz statt Flächenfraß“ und gab damit den Startschuss für das von den Grünen initiierte Bürgerbegehren gegen das geplante Baugebiet Heubeund-West.
Die Veranstaltung begann mit einer Präsentation der Grünen Gemeinderäte David Catenazzo und Lucas Wahl über das Bürgerbegehren und dessen rechtliche Grundlagen.

Catenazzo erklärte: „Ein Bürgerbegehren ist ein Instrument der direkten Demokratie. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen die Möglichkeit haben, ihre Meinung offiziell mitzuteilen und für oder gegen das Baugebiet zu stimmen. Für Klimaschutz oder Flächenfraß.“ Das Bürgerbegehren wurde von vielen der Anwesenden begrüßt, es gab allerdings auch kritische Stimmen.

Die Grünen betonten deshalb auch, dass es nicht Ziel sei, die Gemeinde zu spalten, sondern vielmehr einen Dialog zwischen den Bürgerinnen und Bürgern anzuregen. Man traue den Menschen eine sachliche Auseinandersetzung zu. Es gehe nur um Fakten und Tatsachen.
Tatsache sei beispielsweise, dass die angrenzenden landwirtschaftlichen Betriebe unter dem geplanten Neubeugebiet massiv zu leiden haben werden.

Problematisch sei zudem, dass die Abwassermenge durch das neue Baugebiet zunehmen werde – auch im Bereich Regenwasser, welches durch die Flächenversieglung weniger Versickerungsmöglichkeiten habe.  Beobachtungen insbesondere am Edeka lassen vermuten, dass das Abwassersystem bereits zum jetzigen Zeitpunkt überlastet ist.

„Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern die Entscheidung überlassen, ob sie sich ein neues Baugebiet im Bereich der wertvollen Streuobstwiesen nach Kenntnis aller Fakten überhaupt noch vorstellen können“, erklärte der grüne Gemeinderat Lucas Wahl nach der Präsentation. Im Anschluss wurde über das Baugebiet noch lebhaft diskutiert und mögliche Alternativen wie beispielsweise eine Bauplatzvermittlung seitens der Gemeinde aufgezeigt.

Weit mehr als 50 unbebaute Bauplätze gibt es noch innerhalb der Gemeinde. „Wir würden uns wünschen, dass erst alle Versuche seitens der Gemeinde unternommen werden, den Leerstand zu nutzen und die innerörtlichen Bauflächen zu Bauland zu machen, bevor nur ein einziger Baum gefällt wird. Die Gemeinde sollte mit gutem Beispiel vorangehen,“ so Catenazzo.

Abschließend informierte der grüne Gemeinderat David Catenazzo über das weitere Vorgehen: „Wir starten jetzt mit dem ersten Schritt und sammeln Unterschriften. Wir benötigen 224 Unterschriften. Erreichen wir diese Anzahl, entscheidet der Gemeinderat über den Antrag – entweder der Beschluss, das Neubaugebiet auszuweisen, wird zurückgenommen oder die Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, über das geplante Baugebiet abstimmen. Das ist direkte Demokratie. Wir wollen nicht spalten, sondern haben Vertrauen auf eine sachliche Debatte, in der Fakten zählen.“

Unterstützung erfuhren die Grünen unter anderem vom angrenzenden landwirtschaftlichen Betrieb. Dort äußere man starke Bedenken für dessen Zukunft und Erweiterungsmöglichkeiten, sollte das Baugebiet realisiert werden. „Im Hinblick auf den starken Rückgang von landwirtschaftlichen Betrieben in den vergangenen Jahren im Ort, ist der Erhalt und die Unterstützung von den verbliebenen Landwirten im Sinne einer nachhaltigen, regionalen Versorgung uns sehr wichtig,“ so Lucas Wahl.


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