Mindestlohn zum April gestiegen:

12,55 Euro ist neues Lohn-Minimum für Bauarbeiter im Kreis Göppingen

Maurer mit mehr Mindestlohn: Für die rund 4.060 Bauarbeiter im Landkreis
Göppingen gilt eine neue Lohnuntergrenze. Keiner, der in der Branche arbeitet, darf
weniger als 12,55 Euro verdienen – 35 Cent mehr als bisher. Das macht ein Plus von
rund 60 Euro am Monatsende. Wer als Geselle oder angelernte Kraft fachliches
Know-how mitbringt, der hat sogar Anspruch auf 15,40 Euro (plus 20 Cent). Das teilt
die IG BAU Stuttgart mit. Die Gewerkschaft rät den Beschäftigten deshalb, den
letzten Lohnzettel zu prüfen. „Das Plus muss bereits mit der April-Abrechnung auf
dem Konto sein. Und alle 184 Baufirmen im Kreis Göppingen müssen dieses Lohn-
Minimum zahlen“, sagt Bezirksvorsitzender Mike Paul.

Messlatte für gelernte Betonbauer, Zimmerer und Fliesenleger sei jedoch der
Tariflohn, so der Gewerkschafter. Der liegt bei aktuell 20,63 Euro pro Stunde.
„Handwerker sind extrem gefragt – sogar in Zeiten von Corona. Bauarbeiter müssen
wissen, was ihre Arbeit wert ist. Jeder hat eine anständige Bezahlung verdient.
Gerade in Kleinbetrieben wird das vom Chef schon mal gern vergessen“, so Paul.
Anspruch auf den Tariflohn haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied im
Arbeitgeberverband ist.

Nach Angaben von Bauindustrie und -handwerk verzeichnete die Branche im
vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von bundesweit knapp 140 Milliarden Euro.
Mit einem Plus von vier Prozent gilt die Branche als eine zentrale Säule der
Konjunktur – während die gesamte Wirtschaft nur um 0,6 Prozent zulegte. „Hier sollte
sich kein Bauarbeiter unter Wert verkaufen“, betont Paul.

(Quelle&Foto: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt)