29.09.2020 09:32 Uhr
Aktionstag gegen Glücksspielsucht
Anlässlich des diesjährigen Aktionstages gegen Glücksspielsucht am 30. September machen das Kreisjugendamt und die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks Göppingen auf die Gefahren des pathologischen (zwanghaften) Glücksspiels aufmerksam: “Glücksspielsucht ist eine Krankheit, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene trifft. Bei dieser Zielgruppe wächst zudem die Beliebtheit von Online-Glücksspielen beständig; die Grenze zwischen Onlinespiel und digitalen Glücksspielangeboten verschwimmt zunehmend. Leider birgt gerade der Bereich des Online-Glücksspiels ein besonders hohes Risiko, da die Online-Angebote permanent zur Verfügung stehen, der Bezug zum realen Geld verloren geht und eine soziale Kontrolle komplett fehlt”, so Helena Schniepp, die Suchtbeauftagte im Landkreis Göppingen. Eine Glücksspielsucht bestimmt nicht nur den Alltag von Betroffenen, sondern birgt auch ein sehr hohes Risiko der Verschuldung und Verarmung. Durch den Einsatz von Geld verlieren Betroffene häufig die Kontrolle über ihr vorhandenes Budget, was letzten Endes nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familien in große Schwierigkeiten bringen kann. Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung, fehlende Dinge des täglichen Bedarfs wie Kleidung und Lebensmittel, Vereinsamung, Beziehungsbrüche sowie Suizid(-versuche) sind nur einige Beispiele, die eine Glücksspielsucht mit sich bringen kann.
Die Teilnahme an Glücksspielen ist in der deutschen Bevölkerung durchaus bliebt:. So haben bereits 75 % der Deutschen mindestens einmal in ihrem Leben an einem Glücksspiel teilgenommen (Quelle: Drogen- und Suchtbericht 2019 der Bundesdrogenbeauftragten). Besonders beliebt sind hierbei Internet-Casinospiele, Geldspielautomaten, Bingo, Sportwetten sowie das „Kleine Spiel“ (Automatenspiel) in der Spielbank. Die meisten Menschen nutzen Glücksspiele auf unproblematische
Weise. Hochgerechnet auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland weisen jedoch mehr als 500.000 Menschen ein problematisches oder sogar süchtiges Glücksspielverhalten auf.
“Sollten Sie bei sich selbst oder bei Angehörigen ein auffälliges Glücksspielverhalten feststellen, so zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen”, so der Rat von Nadine Förnzler, Suchtberaterin bei der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks Göppingen.
Im Landkreis Göppingen gibt es Beratungs- und Therapiemöglichkeiten sowie Selbsthilfegruppen, die den Spielern helfen können. Außerdem unterstützt die Schuldnerberatungsstelle Betroffene, die eigene finanzielle Lage wieder in den Griff zu bekommen.
Mehr Informationen zum Thema Glücksspielsucht und zur Kampagne “Spielverderber” sowie die Adressen aller Suchtberatungsstellen Baden-Württembergs finden Sie unter: www.spass-statt- sucht.de. Ein weiteres Informationsportal finden Sie unter www.spielen-mit-verantwortung.de.
(Quelle: Landratsamt Göppingen)
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