28.10.2020 12:26 Uhr
Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen weiter zu
Vorsorge-Untersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt sind wichtig
Angststörungen, Aufmerksamkeitsdefizite, Depressionen: Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen nehmen weiter zu. Laut einer Auswertung der AOK Baden-Württemberg war jederfünfte Junge und jedes siebte Mädchen wegen dieser Erkrankungen in Behandlung.
Im Landkreis Göppingen gibt es kaum auffällige Veränderungen. So sind die Fälle von psychischen Erkrankungen unter Versicherten bis 17 Jahren in den vergangenen Jahren im Schnitt nur um 0,1 Prozent gestiegen. 2018 waren es 2.500 minderjährige AOK-Versicherte. Das sind 120 Kinder und Jugendliche mehr als vier Jahre zuvor.
Zu den häufigsten Diagnosen zählen unter anderem ADHS, soziale Verhaltensstörungen und auch Essstörungen. Zu den psychischen Erkrankungen gehören aber auch Entwicklungsstörungen wie etwa Lese- und Rechtschreibschwäche. Deshalb sind Kinder im Grundschulalter besonders betroffen.
„Weil bei Kindern und Jugendlichen die Grenzen nicht leicht zu erkennen sind, wann ein ärztlicher Beratungs- und Behandlungsbedarf entsteht, ist die Einhaltung der Vorsorge-Untersuchungen auch im Jugendalter beim Kinder- und Jugendarzt sehr wichtig“, sagt Dr. Sabine Knapstein, Ärztin und Psychotherapeutin bei der AOK Baden-Württemberg.
Fast die Hälfte aller psychischen Erkrankungen beginne während der Pubertät; in drei von vier Fällen liege der Krankheitsbeginn vor dem 25. Lebensjahr, so Knapstein. Doch längst nicht alle benötigen eine Behandlung. „Etwa sechs von 100 Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren haben eine behandlungsbedürftige psychische Störung“, meint Knapstein. Dennoch: Das Risiko, dass psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter chronisch werden und die betroffenen Kinder und Jugendlichen Begleiterkrankungen entwickeln, sei hoch.
Infos zu den Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche finden Eltern unter: aok.de/bw/familie
(Quelle: AOK Neckar-Fils)
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