30.07.2021 12:54 Uhr
Durch weniger Sperrmüll betroffenen Kommunen helfen
In den letzten Tagen haben sich vermehrt Menschen bei Landrat Wolff und dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises gemeldet und angeregt, den Flutopfern zu helfen. So könnten von dort Sperrmüllmengen im MHKW Göppingen angenommen werden, um die angespannte Entsorgungssituation in den betroffenen Gemeinden zu entlasten.
Für die Koordination der zu verbrennenden Abfallmengen ist allerdings nicht der Landkreis, sondern die Firma EEW Göppingen als Betreiber verantwortlich. Nach deren Aussage liegt die Anlagenauslastung im MHKW Göppingen seit längerem kontinuierlich bei über 98 Prozent. Dadurch ist die Firma aktuell nicht in der Lage, größere Stoffstrommengen in Göppingen aufzunehmen. Zudem findet Anfang Oktober die turnusmäßige Anlagenrevision statt. Dazu müssen ab Mitte September Abfälle, die regulär in Göppingen verbrannt werden, auf andere Verbrennungsanlagen umgesteuert werden.
Gleichwohl kümmert sich die Firma EEW mit ihrem Anlagenverbund bereits an der Entsorgung von Flutabfällen. Schätzungen gehen von bis zu einer Millionen Tonnen zusätzlicher Verbrennungsabfälle aus. Vorrangig werden bereits Anlagen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen für solche Abfälle schrittweise freigehalten. Dies geschieht durch Umleiten von Gewerbeabfällen, auch aus Baden-Württemberg, die wegen Kapazitätsengpässe im Land nicht hier entsorgt werden können. Für Flutabfälle werden zurzeit große Zwischenlagerflächen gesucht, auf den die Massen an brennbaren Abfällen gelagert und sortiert werden, bevor sie im Laufe der nächsten Monate nach und nach zur Verbrennung abgefahren werden können.
Die Betriebsleitung des AWB schließt sich der Initiative einiger Landkreise an und bittet die Bevölkerung, aus Solidarität für die Flutopfer, in den nächsten Monaten ihre Sperrmüllentsorgungen möglichst noch eine Zeitlang zu verschieben, um dadurch freie Kapazitäten im MHKW Göppingen zu schaffen. Dadurch könnten nach dem Anlagenstillstand ab Mitte Oktober verstärkt Gewerbeabfälle angenommen werden, die wiederum Platz in Anlagen schaffen würden, die näher am Katastrophengebiet liegen.
Durch diese einfache Maßnahme hat es jeder einzelne Haushalt im Landkreis Göppingen in der Hand, durch Reduzierung seiner Rest- und Sperrmüllmenge indirekt auch den von der Flutkatastrophe betroffenen Stadt- und Landkreisen helfen zu.
(Quelle: Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Göppingen)
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