Kurznews: Landkreis GP - Erektionsstörungen: Fallzahlen im Landkreis Göppingen steigen

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Landkreis GP - Erektionsstörungen: Fallzahlen im Landkreis Göppingen steigen

03.06.2022 14:29 Uhr

Für viele Paare gehört Sex zu einer guten Beziehung. Doch wenn es aufgrund von Erektionsstörungen im Bett nicht funktioniert, entsteht aus Lust schnell Frust und aus der schönsten Nebensache der Welt entwickelt sich eine Beziehungsprobe. Verstärkt betroffen sind Männer im höheren Alter, doch auch junge Männer können unter einer Erektionsstörung leiden. So auch im Landkreis Göppingen: Im Durchschnitt sind die Fallzahlen im Zeitraum von 2016 bis 2020 jährlich um 4,7 Prozent gestiegen. 2016 haben sich 1.284 Männer aufgrund von Erektionsstörungen in ärztliche Behandlung begeben, 2020 waren es schon 1.665.

Landesweit waren 2020 insgesamt 68.620 AOK-versicherte Männer aufgrund einer erektilen Dysfunktion in ärztlicher Behandlung, dies entspricht etwa 3,1 Prozent aller Männer. Doch die Dunkelziffer liegt mit großer Wahrscheinlichkeit höher. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der AOK Baden-Württemberg würden 15 Prozent der Befragten keinen ärztlichen Rat einholen und auch nicht mit ihrem/r Partner/in darüber sprechen, wären sie von Erektionsstörungen betroffen.

Kein Wunder, ist die Potenz schließlich von zentraler Bedeutung für die Identität und das Selbstwertgefühl eines Mannes. Doch die falsche Scham wird mit einem hohen Preis bezahlt. Dr. Hans-Peter Zipp, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg warnt davor, die Probleme nicht ernst zu nehmen: „Insbesondere bei Männern über 50 Jahren kann eine erektile Dysfunktion das erste Warnzeichen einer Gefäßerkrankung sein und damit ein möglicher Vorbote von Herzinfarkt oder Schlaganfall. Durch eine frühe Therapie können gravierende Folgen verhindert werden. Schon deshalb ist anzuraten, Potenzprobleme ärztlich abklären zu lassen.“

Gelegentliche Erektionsprobleme stellen aber noch keinen Grund zur Sorge dar. „Von einer erektilen Dysfunktion spricht man erst bei einer über mindestens sechs Monate anhaltenden oder wiederkehrenden Unfähigkeit, eine Erektion zu erlangen oder aufrecht zu erhalten“, erklärt Dr. Zipp.

Neben den gesundheitlichen Folgen können Erektionsstörungen auch eine Belastung für die Beziehung sein. Dies bestätigen 60 Prozent der befragten Männer aus der Civey-Umfrage. Der AOK-Arzt rät den Betroffenen daher zu einem offenen Gespräch mit dem/der Partner/in.

Die Ursachen für eine „Impotenz“, wie die erektile Dysfunktion oft abwertend genannt wird, sind vielfältig, meist kommen mehrere Auslöser zusammen. „Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass bei jüngeren Männern psychische Gründe überwiegen, während mit zunehmendem Alter häufiger vor allem körperliche Erkrankungen zugrunde liegen“, so Zipp. Auch Medikamente können als Nebenwirkung Erektionsstörungen verursachen. Bei psychischen Ursachen entstehe oftmals ein Teufelskreis, insbesondere wenn Versagensängste oder depressive Verstimmungen vorliegen.

Für die bestmögliche Behandlung ist die Diagnose von entscheidender Bedeutung. Daher sollten sich Betroffene an einen Spezialisten wenden, der eine geeignete Therapie einleiten kann. Dazu gehören Medikamente, mechanische Hilfsmittel, operative Verfahren oder eine Psychotherapie. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen sind Erektionsstörungen vollständig heilbar.

Man(n) selbst kann auch seinen Beitrag leisten und vor allem mit einem gesunden Lebensstil erektile Dysfunktionen vorbeugen. Dazu gehört das Halten oder wieder Erreichen von Normalgewicht, regelmäßiger Sport, ausgewogene Ernährung, wenig Alkohol und Verzicht auf Zigaretten.

Unterstützung für Betroffene gibt es zusätzlich mit dem Facharztvertrag Urologie, den die AOK Baden-Württemberg 2016 gemeinsam mit ihren Vertragspartnern auf den Weg gebracht hat. Dabei profitieren betroffene Männer im Sinne einer evidenzorientierten Betreuung, die sich an den neuesten medizinischen Erkenntnissen orientiert: www.aok.de/pk/bw/facharztprogramm-urologie/


(Quelle & Bild: AOK - Die Gesundheitskasse Neckar-Fils)


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