Kurznews: Göppingen - Neues Angebot an digitalen, mehrsprachigen Stadtführungen

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Göppingen - Neues Angebot an digitalen, mehrsprachigen Stadtführungen

04.04.2023 10:35 Uhr

Neues Angebot an digitalen, mehrsprachigen Stadtführungen durch Göppingen

Im Göppinger Rathaus wurden von Erster Bürgermeisterin Almut Cobet und den beteiligten Projektpartnern die neuen digitalen, mehrsprachigen Stadtführungen durch Göppingen vorgestellt – es gibt sie auf Arabisch, Farsi und Russisch, dazu Deutsch in einfacher Sprache. Ein wegweisendes Projekt, das von der Evangelisch-methodistische Kirche ins Leben gerufen und durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben!“ finanziell ermöglicht wurde.

Ankommen. Die erste Heimat zurücklassen. Zur Ruhe kommen. Die zweite Heimat besser kennenlernen: Diese Aufgaben zu bewältigen und diese Ziele vor Augen haben Menschen mit Fluchterfahrung. Durch die Fluchtbewegungen in den Jahren 2015 / 2016 kamen viele Menschen aus neuen Herkunftsländern nach Göppingen. Menschen aus Syrien, dem Irak und dem Iran, Afghanistan und anderen Ländern leben seither hier. Nach Jahren in der neuen Heimat konnten viele die Chancen ergreifen, durch Spracherwerb, Teilhabe an kulturellem oder sportlichen Miteinander und dem Eintritt in die Arbeitswelt von einem „Leben bei uns“ zu einem „Leben mit uns“ überzugehen. Aktuell stehen viele Geflüchtete aus der Ukraine am Anfang dieses Prozesses. Viele wollen irgendwann wieder in ihre Heimat zurück, einige werden auch bleiben. Und auch sie sind neugierig auf die Stadt in der sie jetzt leben, abseits von Behördengängen und Alltagsbewältigung.

Ein Baustein auf dem Weg in eine bessere Zukunft und ein Puzzlestück in Richtung Integration ist dabei das neue Angebot der digitalen, mehrsprachigen Stadtführungen. Diese können auf digitalen Endgeräten wie Handy, Smartphone oder Laptop angeschaut werden und vermitteln vielen bisher unbekannte Eindrücke Göppingens.

Erste Bürgermeisterin Almut Cobet stellte das neue Angebot im Rathaus vor und zeigte sich dabei begeistert, dass das Projekt von der ersten Idee bis zur Umsetzung von allen Beteiligten gemeinschaftlich und schnell „durchgezogen wurde“. Pastor Hans-Martin Hoyer und Dietmar Honold von der Evangelisch-methodistische Kirche Göppingen sind die Ideengeber und Leiter dieses herausragenden Projektes. Sie schilderten, wie durch ihr langjähriges und intensives Miteinander mit Geflüchteten die Idee dieser mehrsprachigen Stadtführungen entstand - aus der Mitte der Betroffenen heraus. Wurde zuerst probeweise eine Stadtführung live übersetzt, entwickelte sich daraus schnell die Idee einer digitalen Umsetzung. „Viele sind dann einfach über ihren Schatten gesprungen und haben beschlossen mitzumachen und sich einzubringen“ freute sich Honold.

Ehrenamtliche Muttersprachler stellten sich der Herausforderung und übersetzten mit viel Spaß die Filme in die jeweilige Sprache und sind jetzt natürlich mit Recht stolz auf das Ergebnis, wie die Integrationsbeauftragte Sandra Corvelyn betonte. Auch für das Produktionsteam sei es eine ganz neue Erfahrung gewesen, fremdsprachige Filme zu schneiden und mit den entsprechenden Untertiteln zu versehen, erklärte Constantin Fetzer zum Entstehungsprozess: „Es war wie ein großes Puzzle und zugleich ein sehr schönes Projekt“.

Es gibt die digitalen, mehrsprachigen Stadtführungen in verschiedenen Versionen:

  • Deutsche Tonaufnahme (Untertitel: deutsch, russische, arabisch, farsi)
  • russische Tonaufnahme (Untertitel: russisch, deutsch)
  • arabische Tonaufnahme (arabisch, deutsch)
  • farsi Tonaufnahme (Untertitel: farsi, deutsch)

Alle Versionen gibt es außerdem in einfacher Sprache. Dadurch erhofft man sich, dass auch Senioren und Seniorinnen, sowie Menschen mit Beeinträchtigungen von dem Angebot der einfachen Sprache profitieren können.  Die Videos sind zu finden auf www.erlebe-dein-goeppingen.de sowie www.neu-in-goeppingen.de. Oder indem man den QR-Code einscannt.

Dieses neue Angebot soll auch Lust machen, eine umfangreichere live Stadtführung zu erleben, sobald die Sprachkenntnisse dies erlauben. Und sie sollen vielleicht auch den zurückgelassenen Freunden und Verwandten in der ersten Heimat ein Stück Wissen und Verständnis ermöglichen über dieses weit entfernte Göppingen.

Das Projekt in der Übersicht:
Die Evangelisch methodistische Kirche Göppingen hatte die Projektleitung inne, Kooperationspartner sind von Seiten der Stadt das Referat Migration sowie das Referat Stadtmarketing und Tourismus.
Die erfahrene Göppinger Stadtführerin Maria Skaroupka-Liesche entwickelte Inhalt und Grundtext der mehrsprachigen Stadtführung.


(Quelle & Bild: Mitteilung Stadt Göppingen)


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