Kurznews: Geislingen - Abkochgebot für Trinkwasser gilt weiter

Kurznews

Geislingen - Abkochgebot für Trinkwasser gilt weiter

13.05.2023 14:22 Uhr

In Geislingen/Eybach im Kindergarten Obere Wiesentalstr. 4 wurden bei einer Routineprobe durch das Gesundheitsamt 2 Enterokokken/100 ml nachgewiesen. Nach den Vorgaben der TrinkwasserVO liegt der Grenzwert bei 0 Enterokokken/100ml. Deshalb wurde vom Gesundheitsamt ein sofortiges Abkochgebot ausgesprochen!

Folgende Trinkwasserzonen in Geislingen sind vom Abkochgebot betroffen:

Zone Seebach, DEA Längental, Niederzone Eybach, Hochzone Eybach.

Die genauen Gebiete sind auf der Homepage der EVF https://evf.de/netze/trinkwassernetz im Detail ersichtlich.

Die Haushalte werden gebeten, aus gesundheitlichen Vorsorgegründen das Wasser einmal sprudelnd aufzukochen (ca. 100 °C) mit einzuhaltender nachfolgender Abkühlzeit von ca. 10 Minuten. Handelsübliche Wasserkocher sind dazu gut geeignet.
Die EVF als zuständiger Trinkwasserversorger hat bereits folgende Maßnahmen veranlasst:
  • die Desinfektion im Auslauf WW Rohrachtal wurde von 0,13 auf 0,20 mg/l erhöht.
  • erste Nachproben werden heute an folgenden Stellen genommen: Auslauf WW Rohrachtal, Pumpwerk Eybach, Kindergarten Obere Wiesentalstr.4, Auslauf HB Eybach.
  • am Montag, dem 15.05.2023 wird die EVF die zweiten Nachproben nehmen und am Dienstag nimmt das Gesundheitsamt die 3. Probenrunde.

Das Gesundheitsamt gibt folgende ergänzende Hinweise zum Abkochgebot:

A) Für welche Nutzungszwecke ist ein Abkochen unbedingt erforderlich?
Abgekocht werden muss alles Wasser, welches Sie zum Trinken, Waschen und Zubereiten von Obst, Gemüse, Getränken oder anderen ungekochten Nahrungsmitteln verwenden. Ebenso das Wasser, welches zur Herstellung von Eiswürfeln oder zum Zähneputzen verwendet wird.
Achtung, Verbrühungsgefahr bei heißem Wasser! Insbesondere Kinder und alte und kranke Menschen nehmen häufig die hohe Temperatur nicht wahr.

Zur Körperpflege sollte zumindest bei Kleinkindern sowie Kranken oder immungeschwächten Personen ebenfalls abgekochtes und dann abgekühltes Wasser verwendet werden.
Hinweis: Für Kranke oder Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr gelten ggf. über diese Empfehlung hinaus weitere Regeln, die Sie bitte bei Ihrem behandelnden Arzt erfragen.

B) Was muss ich tun, um Wasser ausreichend abzukochen?
Das Abkochen des Wassers verfolgt den Zweck, die ggf. darin enthaltenden Krankheitskeime weitgehend abzutöten.

Lassen Sie das Wasser einmalig sprudelnd Aufkochen und dann langsam über mindestens 10 Minuten abkühlen. Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen.

Für die meisten Anwendungszwecke sollten Sie dann noch solange weiter warten bis das Wasser nur noch handwarm ist, um Verbrühungen zu vermeiden.

C) Für welche Nutzungszwecke kann ich auf das Abkochen notfalls verzichten, wenn die Nutzer darüber ausreichend informiert sind?

Für andere Zwecke kann im Ausnahmefall – aus Gründen der praktischen Handhabung – für einen kurzen Zeitraum auf ein Abkochen verzichtet werden, wenngleich dies grundsätzlich mit einem leicht erhöhten Infektionsrisiko verbunden sein kann:

  • Geschirrspülen in Spülmaschinen, wenn die Temperatur auf ≥ 60 °C einstellbar ist und/oder bei Geräten mit Hitzetrocknung.
  • Wäschewaschen in Waschmaschinen bei mindestens 40 °C. Körperpflege sowie sonstige Reinigungszwecke; offene Wunden sollten durch wasserundurchlässige Pflaster abgedeckt sein.
  • Eine ausreichende Händehygiene ist durch intensive Anwendung von Seife zu erreichen.

Hintergrundinformationen Enterokokken
Enterokokken sind allgemein nichts Ungewöhnliches: Über 20 verschiedene Spezies der Milchsäurebakterien sind bekannt. Die Einzeller unterstützen die Verdauung von Menschen wie Tieren und werden auch beim Reifen von Camembert verwendet. Sie sind allerdings zugleich ein Indikator für verdorbene Lebensmittel oder einen Kontakt mit Fäkalien. Manche der Enterokokken-Arten können Infektionen auslösen. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem stellen sie eine Bedrohung dar. Werden Enterokokken im Leitungswasser entdeckt, sind eigentlich noch andere potenziell gesundheitsschädliche Bakterien und Keime zu erwarten. Das war in Geislingen jedoch nicht der Fall.


(Quelle: Mitteilung Energieversorgung Filstal)


Über uns

Die filstalwelle wird in das digitale Kabelnetz von Vodafone eingespeist und zusätzlich per Livestream verbreitet. Damit können im Kreis Göppingen rund 256.000 Zuschauer die filstalwelle empfangen.

Kontakt

Filstalwelle TV GmbH
Kuhnbergstraße 27
73037 Göppingen

07161 965939-0
07161 965939-9

redaktion@filstalwelle.de