Kurznews: Göppingen - Maientag steht vor der Tür: alle Infos zum traditionsreichen Fest

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Göppingen - Maientag steht vor der Tür: alle Infos zum traditionsreichen Fest

06.06.2023 15:25 Uhr

Seit über 370 Jahren ist der Göppinger Maientag Höhepunkt im Festleben unserer Stadt. Eine Tradition die Einheimischen wie Zugezogenen gleichermaßen ans Herz gewachsen ist. In diesem Jahr können endlich wieder alle so lieb gewonnenen Elemente des Maientags uneingeschränkt dargeboten werden - der Umzug wird wieder in voller Pracht, laut und bunt, durch die Straßen ziehen.

„Endlich wieder Maientag! Tag für Tag wird uns vor Augen geführt, wie wichtig der Maientag, die Erinnerung an seinen Ursprung, bis heute ist. Der Maientag ist Friedens- und Dankfest, mahnt vor den Schrecken des Krieges und ist zugleich Ausdruck des vielfältigen, friedlichen Miteinanders in unserer aller Heimatstadt“, hebt Oberbürgermeister Alex Maier die große Bedeutung des traditionsreichen Göppinger Kinder- und Heimatfestes hervor. Besonders groß ist in diesem Jahr die Freude, da erstmals seit drei Jahren wieder alle Elemente des Maientags stattfinden werden.
Los geht es am Freitagabend, 16. Juni, um 18 Uhr, mit dem Ansingen in der Stadthalle. Diesen musikalischen Auftakt des Maientags gestalten die Schülerinnen und Schüler der Südstadt-Grundschule zusammen mit dem Städtischen Blasorchester Göppingen. Saaleinlass ist schon ab 17:30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Am Samstagmorgen, 17. Juni, werden die Turmbläser um 7 Uhr vom Turm des Rathauses aus den Festtag ankündigen. Zeitgleich läuten die Glocken der Göppinger Kirchen den Maientag ein: Oberhofenkirche, Reuschkirche, Stadtkirche, Walddeckkirche, Christkönig, St. Maria, St. Josef und St. Paul. Um 9:30 Uhr geben das Städtische Blasorchester Göppingen und der Musikverein Frohsinn Albershausen ein Platz konzert auf dem Marktplatz. Dem folgt um 10 Uhr die traditionelle Maientagsansprache des Oberbürgermeisters. Obwohl schon im dritten Jahr seiner Amtszeit, wird Alex Maier erstmals vom Balkon des Rathauses aus sprechen können und gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der Albert-Schweitzer-Schule und allen Festzugsbesuchern das Maientagslied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ anstimmen.

Der Festzug
Um 10:15 Uhr setzt sich dann der Festzug mit seinen rund 3.800 Mitwirkenden in Bewegung und zieht auf gewohnter Strecke durch die Göppinger Innenstadt. Moderiert werden die Festzugsbilder im Rathausbereich von Elke Seemann und Thomas Kießling. Angeführt wird der Umzug von zwei Festreitern, gefolgt vom geschmückten Maienbaum. Mit seinen Darbietungen der Göppinger Schulen und Vereine, sowie dem historischen Teil ist der Umzug der Höhepunkt im Festreigen und dauert etwa 80 Minuten. Zwei neue „Bilder“ sind in diesem Jahr erstmals mit enthalten: die Zeppelin-Notlandung 1909 und die Einführung des Frauenwahlrechts mit Mathilde Brückner 1919. Zwölf Kapellen und Orchester aus Göppingen und Umgebung untermalen den Umzug musikalisch.

Zwei neue Festzugsbilder
1954 regte der damalige Oberbürgermeister Dr. Herbert König an, den Maientagsumzug mit historischen Festzugbildern aus der Stadtgeschichte zu ergänzen. Nach und nach stellten Schülergruppen der weiterführenden Schulen in geliehenen Kostümen bedeutende Ereignisse dar, aus denen sich schließlich der historische Festzugsteil entwickelte. Bis heute kamen immer wieder neue Themenbilder hinzu, so auch beim diesjährigen Maientag mit der Zeppelin Notlandung 1909 und der Einführung des Frauenwahlrecht 1919.

Zeppelin Notlandung 1909
Graf Ferdinand von Zeppelin nahm 1863 erstmals als Beobachter während es amerikanischen Bürgerkriegs an einer Ballonfahrt teil und die Idee vom Bau eines Luftschiffs ließ ihn nicht mehr los. Am 2. Juli 1900 hob schließlich LZ1, dass erste von Zeppelin und seinem Team gebaute Luftschiff zum Testflug über den Bodensee ab. 1909 gelang LZ 5 eine Langstreckenfahrt vom Bodensee nach Bitterfeld und zurück. Dabei legte es 1194 Kilometer in 38 Stunden und 40 Minuten zurück. Bei dieser Fahrt kam es bei Göppingen zu einem Zusammenstoß mit einem einzeln stehenden Birnbaum auf einer Anhöhe bei Jebenhausen. Niemand war bei der Kollision verletzt worden und glücklicherweise hatte sich das Schiff nicht entzündet. Die Notlandung sprach sich in der Bevölkerung schnell rum und jeder wollte das verunglückte Luftschiff begutachten, es herrschte dichtes Gedränge am Unfallort. Bei den Reparaturarbeiten wurde die Besatzung von den Einheimischen tatkräftig unterstützt, vor allem von der Göppinger Feuerwehr. Dem Birnbaum ereilte ein besonders Schicksal in Form des Baumsterbens. Jedes noch so kleine Stückchen wurden von den in Scharen herbeigeeilten Leuten aufgesammelt und als Erinnerung an den Zeppelin mit nach Hause genommen.

Einführung Frauenwahlrecht 1919
Die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts erlebte Deutschland am 12.November 1918. Im Januar 1919 schritten die Frauen zum ersten Mal in der deutschen Geschichte an die Wahlurnen und wählten Mathilde Brückner, geboren 1868 in Göppingen als einzige Vertreterin des Wahlkreises Göppingen in die Verfassungsgebende Landesversammlung. 1922 zog Mathilde Brückner, Kandidatin der SPD als erste Frau in den Göppingen Gemeinderat ein. Bis 1928 als einzige Frau unter 29 Männern. 1932 bis März 1933 war sie Abgeordnete des Württembergischen Landtags. Mathilde Brückner engagierte sich in Göppingen umfassend im sozialen Bereich und setzte sich besonders für die Schwachen in der Stadt ein.


(Quelle: Mitteilung Stadt Göppingen)


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