21.06.2023 11:30 Uhr
Die Allgaier Werke GmbH in Uhingen hat Insolvenz angemeldet. Darüber wurden die Beschäftigten in einer Betriebsversammlung informiert.
Weil der Automobilzulieferer seit Monaten und Jahren immer wieder in finanziellen Schwierigkeiten steckte kam der Schritt nicht ganz unerwartet, aber dennoch überraschend.
Der nun gestellte Insolvenzantrag gilt für die Allgaier Werke GmbH, die Holdinggesellschaft der Gruppe. Dort sind rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. Für die in Deutschland tätigen Tochtergesellschaften werden nach Angaben der Anwaltskanzlei in Kürze ebenfalls Insolvenzanträge gestellt. Das betrifft die Allgaier Automotive GmbH, die Allgaier Sachsen GmbH sowie die Allgaier Process Technology GmbH und die Mogensen GmbH & Co. KG.
Der Automobilzulieferer beschäftigt in Deutschland rund 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Weltweit arbeiten insgesamt rund 2000 Beschäftigte in der Gruppe. Das Unternehmen hat Tochtergesellschaften im Ausland und zahlreiche Vertretungen weltweit. Die ausländischen Gesellschaften befinden sich nicht in einem Insolvenzverfahren.
Der Geschäftsbetrieb des Automobilzulieferers soll nach Informationen des Insolvenzverwalters Fritz Zanker von der Rechtsanwaltskanzlei Pluta fortgeführt werden. Er und sein Team verschaffen sich zurzeit einen Überblick über die Situation. Zusammen mit der Geschäftsführung Kunden und Lieferanten sollen nun Gespräche geführt werden, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren.
Bei den Beschäftigten ist der Unmut groß – sie werfen der Wenstron-Group und der chinesischen Geschäftsleitung Missmanagement vor. Die Wenstron-Group ist seit Sommer 2022 Mehrheitseigentümer und hält rund 90 Prozent der Anteile an dem Uhinger Traditionsbetrieb.
(Quelle: Eigene Recherche)
Interessant? Sags weiter: