Kurznews: Landkreis GP/Region - Weltweite Antibiotika-Woche: Zahl an Verordnungen im Landkreis sinken

Kurznews

Landkreis GP/Region - Weltweite Antibiotika-Woche: Zahl an Verordnungen im Landkreis sinken

17.11.2023 16:06 Uhr

„Wunderwaffe“ Antibiotika: So wenig wie nötig – so gezielt wie möglich AOK-Zahlen für Kreis Göppingen anlässlich der weltweiten Antibiotika-Woche

Antibiotika – richtig eingesetzt, können sie Leben retten. Aber unnötig verabreicht und unsachgemäß eingenommen, besteht die Gefahr, dass diese Arzneimittel ihre Wirkung verlieren. Und das kann fatale Folgen haben. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört die weltweite Zunahme von Antibiotika-Resistenzen zu den größten Gefahren für die menschliche Gesundheit. „Wenn diese Medikamente ihre Wirkung gegen Infektionen verlieren, können Krankheiten, die als längst überwunden galten, wieder gefährlich werden“, sagt AOK-Geschäftsführerin Heike Kallfass. Anlässlich der weltweiten Antibiotika-Aktionswoche (World AMR Awareness Week) vom 18. bis 24. November mahnt sie zu einem verantwortungsvollen Umgang und einem gezielten Einsatz von Antibiotika.

Aktuelle Zahlen der AOK Neckar-Fils zeigen, dass bei den Antibiotika-Verordnungen im Landkreis Göppingen ein rückläufiger Trend zu beobachten ist: Wurden 2016 noch 4,6 Tagesdosen (2013: 5,3 Dosen) pro AOK-Versicherter gezählt, waren es 2022 ingesamt 3,1. Aufällig ist, dass während der Corona-Pandemie die Tagesdosen durchschnittlich deutlich niedriger ausfielen: 2020 beliefen sie sich auf 2,9; 2021 waren es 2,5. Erst mit Auslaufen der Pandemie ist wurde wieder ein leichter Anstieg verzeichnet.

Bei den Antibiotika-Abgabezahlen schneiden in Baden-Württemberg alle Stadt- und Landkreise nahezu gleich ab (durchschnittlich 3,3 Tagesdosen je Versicherter) – mit einer Ausnahme: Der Antibiotikaverbrauch im Alb-Donau-Kreis ist etwa doppelt so hoch wie in anderen Landkreisen (6,1 Tagesdosen je Versicherter).
Doch nicht nur eine gezieltere Verordnung von Antibiotika kann gegen die Bildung von Resistenzen und helfen, sondern auch das Verhalten von Patienten. "Vielen ist nicht bewusst, dass zum Beispiel eine Erkältung in den meisten Fällen durch Viren ausgelöst wird, auch die Grippe wird durch Viren verursacht. Antibiotika helfen hier nicht. Im Gegenteil, die Anwendung kann dazu beitragen, dass Bakterien gegen Antibiotika resistent werden. Deshalb sollten Antibiotika nur dann eingenommen werden, wenn sie wegen einer bakteriellen Infektion verschrieben wurden", sagt Jana Linsky, Geschäftsbereichsleiterin Medizin, AOK Baden-Württemberg. Sie betont: „Grundsätzlich sollten Antibiotika nie ohne Rücksprache mit Arzt eingenommen werden oder ohne Rezept im Internet oder im Ausland gekauft werden.“

Wichtig ist auch die richtige Einnahme: "Es muss die verordnete Wirkstoffmenge beachtet werden und die vorgeschriebene Einnahmezeit eingehalten werden", so Linsky. Das Medikament sollte immer mit Wasser eingenommen werden. Außerdem dürfe Antibiotika nicht selbstständig ohne Rücksprache mit dem Arzt vorzeitig abgesetzt werden, selbst dann nicht, wenn sich der Betroffene genesen fühlt. Wird die Antibiotikabehandlung vorzeitig abgebrochen, werden die Bakterien nicht komplett abgetötet und vermehren sich erneut.
Häufig sind Antibiotika die einzige Möglichkeit, bestimmte bakterielle Erkrankungen zu therapieren oder schwere Krankheitsverläufe zu mildern. Gleichzeitig können sie aber auch Nebenwirkungen hervorrufen: Antibiotika wirken nicht nur auf Krankheitserreger, sondern auch auf die nützlichen Bakterien im Darm. Manche Menschen können deswegen mit Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchkrämpfen oder Durchfall reagieren. In seltenen Fällen sind auch allergische Reaktionen möglich.

Nicht eingenommene Antibiotika gehören nach Therapieende in den Hausmüll. Niemals sollen Arzneimittel-Reste in der Toilette oder im Ausguss landen.


(Quelle: Mitteilung AOK Neckar-Fils/Symbolbild)


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