Kurznews: Wirtschaft - Modekette "aachener" insolvent - Firmengründer weiter auf der Flucht

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Wirtschaft - Modekette "aachener" insolvent - Firmengründer weiter auf der Flucht

24.11.2023 16:18 Uhr

Wie das "Handelsblatt" berichtet, hat die Modekette Aachener, die auch in Göppingen beheimatet ist, Insolvenz beantragt.

Das teilte der seit Anfang der Woche amtierende Geschäftsführer Oliver Nobel den mehr als 360 Mitarbeitern des Unternehmens am Donnerstag mit. „Nach aktuellem Stand der Dinge ist nicht mehr sichergestellt, dass wir fällige Verbindlichkeiten noch termingerecht und vollständig begleichen können“, heißt es in dem Schreiben an die Mitarbeitenden, das dem Handelsblatt vorliegt.

„Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Aachener wieder herstellen zu können, habe ich heute beim zuständigen Amtsgericht in Dortmund Antrag auf Eröffnung eines Regelinsolvenzverfahrens gestellt“, schreibt der Rechtsanwalt, der nun die Geschäfte führt. Nobel muss nun gemeinsam mit dem zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellten Christoph Schulte-Kaubrügger die Lage der „TEH Textilhandel GmbH“ managen. Denn: Firmengründer Friedrich-Wilhelm Göbel ist seit Monatsanfang auf der Flucht vor den Behörden.

Es gebe „Möglichkeiten für eine Sanierung der TEH und die Fortführung des operativen Geschäfts“, so Schulte-Kaubrügger. Die acht Bestandsfilialen von Aachener sollen weiter geöffnet bleiben. Rund 280 Mitarbeiter sind dort derzeit beschäftigt.

„Je stabiler wir den Geschäftsbetrieb jetzt an allen unseren Standorten fortführen und uns gegenseitig unterstützen, desto besser ist unsere Position in den Gesprächen und Verhandlungen mit Geschäftspartnern“, heißt es im Mitarbeiterschreiben hierzu.

Unsicherer ist die Lage bei den noch nicht eröffneten Filialen. Sechs ehemalige Galeria-Standorte hatte TEH angemietet und rund 90 frühere Mitarbeitende von Galeria eingestellt. Zu den übernommenen Geschäften gehört unter anderem eine über 27.000 Quadratmeter große Filiale in Frankfurt. Noch ist keine der Filialen eröffnet worden. In Frankfurt und Dortmund startete vorab immerhin ein Outlet. In Cottbus kündigte die Stadt als Eignerin der 10.000 Quadratmeter großen Ladenfläche am Dienstag den Mietvertrag aufgrund von „Verletzungen der Pflichten aus dem Vertrag“, schrieb die „Textilwirtschaft“.

Für die anderen Standorte werden nun „die Möglichkeiten einer gegebenenfalls zeitnahen Eröffnung geprüft“. Ob noch in diesem Jahr eine der Filialen startet, die ursprünglich im September hätten eröffnet werden sollen, bleibt unklar. In Frankfurt geht man nicht mehr davon aus, wie eine Sprecherin des Vermieters Sahle auf Nachfrage bestätigte. Auch im Franken-Center Nürnberg arbeitet man parallel an alternativen Konzepten zur Nachvermietung. Erste Ideen gäbe es bereits, sagt Center Manager Daniel Frank Fernández.

Den Mitarbeitern verspricht man, dass die Zahlung von Löhnen und Gehältern bis einschließlich Januar sichergestellt sei.  Doch die ersten Bewerbungen von Mitarbeitenden gehen gerade bereits bei Branchenbegleitern ein.

„Wir alle sind gefordert, den vorläufigen Insolvenzverwalter dabei zu unterstützen, unsere wirtschaftliche Situation zügig zu stabilisieren und die Zukunft von Aachener möglichst positiv zu gestalten.“ Viele Geschäftspartner hätten ein ureigenes Interesse daran, die Geschäftsbeziehungen mit Aachener fortzusetzen.


(Quelle: Handelsblatt Media Group GmbH & Co. KG)

 

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