Kurznews: Göppingen - Übergabe des zweiten Brennstoffzellenfahrzeugs für das Straßenbauamt

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Göppingen - Übergabe des zweiten Brennstoffzellenfahrzeugs für das Straßenbauamt

05.11.2025 15:21 Uhr

Das Straßenbauamt für die Landkreise Esslingen und Göppingen hat das zweite Nutzfahrzeug mit Brennstoffzellen-Antriebsstrang in seinen Fuhrpark übernommen und damit das Projekt „Emissionsfreie Straßenmeisterei“ (LKES²) erfolgreich abgeschlossen.

Das Fahrzeug wurde am Dienstag, 4. November, im Rahmen einer feierlichen Abschlussveranstaltung im Beisein der Landräte Marcel Musolf (Esslingen) und Markus Möller (Göppingen) sowie von Benjamin Haufe vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg in der Straßenmeisterei Deizisau in Dienst gestellt.

Bei dem Fahrzeug für den Straßenbetriebsdienst mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 4 Tonnen handelt es sich um das zweite Brennstoffzellenfahrzeug, das im Projekt „Emissionsfreie Straßenmeisterei“ (LKES²) als Mannschaftstransportwagen in den Straßenbetriebsdienst übernommen wird. Die Landkreise kooperieren dabei mit der Hochschule Esslingen sowie mit Partnern aus der regionalen Wirtschaft und setzen ein starkes Zeichen für Zukunftstechnologien und klimaneutrale Mobilität.

„Mit dem Einsatz dieses Fahrzeugs leisten wir nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, die Wasserstofftechnologie bietet uns auch eine strategische Chance und hat enorme Potentiale für Wertschöpfung in der Region“, sagt Landrat Marcel Musolf. Im Straßenbetriebsdienst wird den Nutzfahrzeugen häufig ein hoher Energieeinsatz abverlangt. Dem aktuell noch kostengünstigeren rein batterieelektrischen Antrieb sind deshalb Grenzen in Sachen Reichweite und Robustheit gesetzt. Durch die Ergänzung des batterieelektrischen Antriebs durch eine Brennstoffzelle und Wasserstofftanks hat das Fahrzeug eine Reichweite von rund 600 Kilometern und zeichnet sich durch eine hohe Robustheit aus. 

„Dass mit der IONTRAK energy GmbH ein Unternehmen aus unserem Landkreis Göppingen maßgeblich an der Entwicklung dieser innovativen Brennstoffzellentechnologie beteiligt ist, freut mich ganz besonders,“ sagt Landrat Markus Möller. „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie regionale Kompetenz, technologischer Pioniergeist und nachhaltige Mobilität zusammenwirken können. So entsteht Wertschöpfung vor Ort – und gleichzeitig gestalten wir aktiv die Transformation hin zu einer klimaneutralen Zukunft.“

Das Potenzial zur Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge ist bei Nutzfahrzeugen und Bussen noch groß. Nach den Elektroautos sind in diesem Sektor jetzt die größten Zuwachsraten zu erwarten. „Insbesondere im Langstreckenbereich und bei anspruchsvollen Umgebungsbedingungen kommen die Stärken der Brennstoffzellenfahrzeuge zum Tragen. Das Land Baden-Württemberg unterstützt das Projekt über Fördermittel und im Hinblick auf Innovationen im Straßenbetriebsdienst“, so Ministerialrat Benjamin Haufe vom Landesverkehrsministerium. 

Das Projekt ist Teil des Wettbewerbsbeitrags „H2Rivers“ und wurde im Rahmen des HyLand-Förderprogramms des Bundes als Gewinnerregion in der Kategorie „HyPerformer“ ausgewählt. Das Projekt hat ein Volumen von insgesamt rund 950.000 Euro. Die Beschaffung der zwei Wasserstoff-Fahrzeuge wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt 388.500 EUR durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV) gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich umgesetzt. Das Land Baden-Württemberg fördert die Fahrzeugbeschaffungen mit weiteren 200.000 Euro im Rahmen der Landesinitiative III Marktwachstum Elektromobilität.

Das nun in Dienst gestellte Brennstoffzellen-Nutzfahrzeug verfügt zusätzlich zu einer 35 kWh-Batterie über einen 8 kg-Wasserstofftank, der weitere 132 kWh Energie speichert. 

Diese wird mittels einer 50 kW-Brennstoffzelle zur Verfügung gestellt. Das Fahrzeug wird für den Transport von Mitarbeitenden, als beheizbarer Pausenraum und als mobile emissionsfreie Notstromversorgung genutzt. Durch die integrierte Stromversorgung können verschiedene elektrische Baustellengeräte oder eine Einsatzbeleuchtung mit vor Ort erzeugtem Strom emissionsfrei betrieben werden. Diese Technologie ersetzt konventionelle Dieselaggregate durch eine zukunftsweisende Alternative.

Das Straßenbauamt für die Landkreise Esslingen und Göppingen betreut mit rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den drei Straßenmeistereien in Deizisau, Kirchheim unter Teck und Geislingen ein rund 1.150 Kilometer umfassendes Netz aus Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Zu den Kernaufgaben zählen die Kontrolle, die Wartung und die betriebliche Unterhaltung von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen.

(Quelle & Bild: Landratsamt Göppingen)


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